Die Auswanderung planen!
Auf dieser Seite haben wir viele grundlegende Infos und Erfahrungen durch unserer Auswanderung sowie durch die Begleitung anderer Auswanderer und Bekannten die auch teils in andere Länder wie z.B. Dänemark, Spanien, Italien, Kanada, USA usw. ausgewandert sind sowie Infos aus dem Internet zusammengefasst.
Dieser Beitrag soll eine kleine Hilfestellung sein die Dir aufzeigt wie man sich auf eine anstehende Auswanderung vorbereiten kann, diese vernünftig plant und was man dabei so alles zu beachten wäre.
Wir haben, da wir ja selbst nach Schweden ausgewandert sind außer den allgemeinen Tipps viele Tipps und Infos speziell für Schweden eingefügt.
Vor einer Auswanderung sollte man sich einige grundsätzliche Fragen stellen und Sie sich selbst beantworten:
1. Warum will ich auswandern?
Warum möchtest Du das Land verlassen in dem Du lebst?
• Willst Du komplett austeigen und irgendwo als Aussteiger leben?
• Hast Du Lust etwas neues zu entdecken? (Abenteuerlust, Neugier etc.)
• Gehst Du wegen des Landes, der Leute und der Natur in ein anderes Land?
• Bist Du arbeitslos und findest in deinem Land keine Arbeit mehr?
• Haben sich die sozialen Verhältnisse in dem Land negativ verändert?
• Gefällt Dir die momentane Regierung oder Zustände in deinem Land nicht?
• Gehst Du gar wegen einer Arbeit oder deinem Arbeitgeber in ein anderes Land?
• Siehst Du für Dich keine Zukunft oder Aufstiegschancen mehr in dem Land?
• Oder willst Du einfach nur deinen Rentenabend in einem anderen Land
genießen?
Feststellungen zum Auswandern allgemein!
Egal welchen Beweggrund Du für Deine Auswanderung hast dann bedenke bitte folgendes:
• Wenn Du nicht gerade als Rentner auswanderst musst Du als Einwanderer in
dem anderen Land auch arbeiten und das meistens sehr viel mehr und härter
als die Einheimischen oder in deinem Heimatland, denn Du bekommst in
keinem Land der Welt etwas geschenkt.
• Auch sollte man sehen das man, wenn möglich sich vor der Auswanderung
schon eine Arbeit sucht da andauernde Existenzängste einem in der Ferne
ganz schön zusetzen können.
• Mache Dir auch Gedanken was Du alles zurücklässt (Familie, Freunde und vor
allem Vertrautes) denn ohne das alles kann es in der Ferne sehr einsam werden
und sich schnell Heimweh einstellen.
• Man sollte sich auch nicht von Urlaubseindrücken blenden lassen denn die
Ruhe die man im Urlaub noch schätzte oder die Sonne die im Urlaub viel schien
kann später im Alltag ganz schön nervig sein, wenn man z.B. bei über 40° im
Schatten arbeiten muss.
• Genauso können kulturelle Sitten in einem anderen Land die man im Urlaub
noch geduldet hat einem später gewaltig den Alltag verderben.
• Das Land zu verlassen nur weil man mal Frust hat oder eine zerrüttete
Beziehung flicken möchte, das wird auf Dauer nicht gut gehen und bringt nichts.
• Man sollte sich vor allem auch mit dem Land, den Sitten, Gebräuchen und
Mentalität der Menschen beschäftigen sich auch damit identifizieren
können, sich dort auch anpassen und zu sich selbst sagen zu können:
Hier fühle ich mich wohler und es geht mir besser als da, wo ich vorher
gelebt habe!
Hast Du diese Punkte nun für Dich geklärt und Du willst immer noch auswandern geht es darum, wo Du leben möchtest.
2. Wo möchtest Du Leben?
Mache Dir Gedanken in welchem Land Du leben möchtest, in warmen südlichen oder kälteren nördlichen Ländern, auf dem Land oder in einer Stadt etc. Hast Du eine Auswahl an Ländern getroffen oder Du weißt schon in welches Land Du gehen möchtest dann mache Dir als nächstes Gedanken über das Land oder die Länder die in Frage kommen und sammle so viele Infos wie möglich darüber.
3. Infos sammeln
Da man sich nicht auf die Unterstützung des Landes, dass man verlassen will verlassen kann, denn kein Land unterstützt die Auswanderung seiner Bürger bleibt Dir nichts anderes übrig als Dich z.B. im Internet, Büchern, DVD's oder vor Ort zu informieren. Es gibt über jedes Land im Internet ausführliche Infoseiten. Versuche auch über Foren, die es zu jedem Land reichlich gibt, zu Deutschen die in den Ländern leben Kontakte zu knüpfen denn viele helfen einem gerne.
Aber Vorsicht! Leider wollen viele die einem Hilfe vor Ort anbieten nur Geld an einem verdienen!
Nach dem Du nun sämtliche Infos gesammelt und ausgewertet hast denken wir kommt die Zeit sich zu entscheiden.
Tipp allgemein!
Wer sich nicht ausreichend informiert und auf gerade Wohl oder Hals über Kopf alles hin schmeißt und auswandert wird mit großer Wahrscheinlichkeit scheitern.
4. Das Land Deiner Wahl
Hast Du nun deine Wahl getroffen, (bei uns war es wie Du weißt Schweden) und kennst Du das Land deiner Wahl vielleicht schon vom Urlaub her ist das gut und Du weißt dann meistens schon einiges über das Land. Sollte das nicht der Fall sein solltest Du Dich gründlich über das Land deiner Wahl informieren in dem Du Foren im Internet über das Land aufsuchst und dort eventuell schon Kontakte mit dort lebenden Deutschen knüpfst. Diese Foren gibt es so ziemlich über jedes Land. Dann solltest Du wenn möglich vorher Urlaube auch zu verschieden! Jahreszeiten in dem Land planen um zu sehen ob man mit allen dort gegebenen klimatischen, kulturellen und sonstigen Bedinungen zurecht kommt, Infos vor Ort zu sammeln, zu über-prüfen und eventuell schon Kontakte zu Deutschen die in dem Land leben zu pflegen ist die beste Möglichkeit sich zu informieren.
Tipp!
Versuche so viele Infos wie möglich über das Land Deiner Wahl zu sammeln und zu beantworten wie z.B.:
• Was für Einwanderungsbestimmungen muss ich erfüllen? (Greencard,
Visum, Vermögen etc.)
• Welche Zollbestimmungen muss ich einhalten?
• Welche Staatsform erwartet mich dort? (Demokratie, Diktatur, Militär-
regierung etc.)
• Welche Behörden und Bürokratievorgänge muss ich bewältigen?
• Wie bekomme ich dort Arbeit, wie sind die Chancen und der Verdienst?
• Wie ist die soziale Absicherung wie Kranken-, Renten-, Familien-, Arbeits-
losenversicherung etc.?
• Wie ist die Gesundheitsversorgung? (Rettungsdienste, Krankenhäuser ect.)
in dem Land.
• Wie bekomme ich z.B. als Rentner meine Rente aus Deutschland dort
ausgezahlt?
• Wie ist die Wohnungssituation, bekomme ich eine Wohnung oder Haus?
• Wenn Kinder vorhanden sind, welche Schul,- und Bildungssysteme gibt es dort?
• Welche Sprache finde ich vor und komme ich damit zurecht?
• Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten, kann ich z.B. als Renter mit einer
kleinen Rente dort leben?
• Welches Klima und landestypische Krankheiten wie z.B. Malaria, Denguefieber
und andere tropische Krankheiten finde ich dort vor?
• Wie ist die Mentalität der Menschen, passt diese zu mir und kann ich mich dort
wohlfühlen?
Hast Du alle Infos über Dein Wahlland gesammelt, ausgewertet und bist Dir dann immer noch sicher dass Du auswandern willst geht es nun an die weiteren Vorbereitungen.
5. Die Sprache lernen
Da Du ja jetzt weißt wohin Du auswandern willst solltest Du Dich mit der Sprache vertraut machen denn die Sprache des Landes in dem man leben will sollte man wenigstens einigermaßen beherrschen denn daran scheitern die meisten Auswanderungen!
Am besten ist es, wenn möglich, schon vor der Auswanderung die neue Landessprache so gut es geht zu lernen. Es gibt zwar viele die sagen mit Englisch kommt man überall weiter, das stimmt aber nicht ganz. Ohne die Landessprache zu können wird man nie so ganz dazu gehören und wird immer Probleme haben, sei es bei der Arbeitssuche, Kontakt mit Behörden oder einfach mit den Nachbarn zu reden. Weil in vielen Ländern mittlerweile viel Bürokratie über das Internet läuft und die Internetseiten und Formulare der Behörden meistens in der Landessprache sind ist es auch dafür sehr hilfreich die Sprache zu beherrschen. Es kann sonst gerade bei Behörden-angelegenheiten schnell zu großen Missverständnissen und somit zu unliebsamen Überraschungen kommen. Außerdem hat die Sprache zu können viel damit zu tun wie man dort von den Menschen aufgenommen und akzeptiert wird.
Infos zu Schweden!
In unserem Wahlland Schweden z.B. verlangen viele Arbeitgeber als Vorraussetzung für einen Job gute schwedisch Kenntnisse. Andererseits freuen sich die Schweden im normalen Leben riesig und helfen Dir wo sie nur können, wenn sie merken dass Du Dich anpassen willst und wenn auch Anfangs holperig aber immerhin schwedisch sprichst. Wir haben z.B. in Schweden die Erfahrung gemacht und denken das ist in allen Ländern so dass die Sprache zu beherrschen mit das wichtigste ist und einem Tür und Tor öffnet.
Tipp: Für Schweden!
In Schweden z.B. gibt es einen von den Kommunen kostenlos angebotenen Sprachkurs SFI (Svenska för Invandare) genannt den man auf jeden Fall nutzen sollte.
6. Auflösung des alten Leben!
Da es bei einer Auswanderung ja auch darum geht, sagen wir mal das „alte Leben“ in dem „alten Land“ aufzulösen sind da auch einige wichtige Dinge zu beachten. Man sollte früh genug, um späteren Ärger zu vermeiden, „alle“ Papiere (Versicherungen, Verträge, Finanzierungen usw.) darauf prüfen ob und in wie weit sie weiter bestehen sollten/müssen/können oder rechtzeitig gekündigt (Telefon, Internet, Strom etc.) werden müssen. Dabei sind auch Kündigungsfristen usw. einzuhalten da es sonst bei vorzeitiger Auflösung zu zusätzlichen Kosten kommen kann. Desweiteren müssen noch wenn vorhanden Mietverträge rechtzeitig gekündigt und wenn vorhanden noch Haus oder Wohnung verkauft werden. Dann sollte man sich zum Schluss ordnungsgemäß auf dem Einwohnermeldeamt abmelden damit man später z.B. im Falle einer Erbschaft vom nicht bekannten Onkel aus Amerika etc. auch im Ausland gefunden wird.
Wichtige Info!
Vor der Ausreise sollte man Reisepässe, Führerscheine usw. auf Gültigkeit prüfen und gegebenenfalls verlängern oder erneuern lassen damit man im neuen Land nicht direkt wegen einem angelaufenen Pass zur Botschaft muss denn im Ausland kann so etwas richtig umständlich sein!
7. Der Umzug
Ist die Auflösung des alten Lebens soweit geplant geht es nun darum den Umzug zu planen. Man sollte sich als erstes mit den Zollbestimmungen des Landes vertraut machen, wo man hin auswandern will, falls vorhanden auch mit den Bestimmungen was Tiere anbelangt.
Besonders gründlich sollte man bei Umzügen sein die nach Übersee in nicht EU Länder gehen gehen, damit man später nicht an der Grenze Ärger bekommt und eventuell ohne Möbel im neuen Land steht weil alles an der Grenze festgehalten wurde. In vielen Ländern der Welt benötigt man außerdem Packlisten für das Umzugsgut, wo jedes noch so kleine Teil penibel aufgelistet werden muss. Bei Umzügen innerhalb der EU benötigt man eine solche Packliste nicht. Schaden kann sie aber auch nicht denn man weiß später besser wo sich alles befindet und erleichtert das auspacken.
Weil es bei den Unzugsunternehmen teilweise erhebliche Preis- und Leistungsunterschiede gibt heißt es Angebote einholen und prüfen.
Info zu Schweden!
Wir haben z.B. für unseren Umzug von Deutschland (ca. 1.200 km) nach Schweden 10 Angebote eingeholt. Die Preisspanne lag zwischen 4.120,- und 8.350,- Euro. Allein schon das Begutachten des Umzugsgutes der Spediteure und die Auswahl des Spediteurs hat doch erhebliche Zeit in Anspruch genommen.
Info allgemein!
Man sollte bei dem Umzug nicht nur auf den Preis achten denn man will ja dass das wertvolle Umzugsgut gut versichert ist und auch alles wohlbehalten im neuen Land ankommt.
8. Im neuen Land angekommen
Ist der Umzug gelaufen und Du bist gut in Deinem Wahlland angekommen solltest Du Dich umgehend bei den zuständigen Behörden anmelden und die nötigen Papiere beantragen. Weil das von Land zu Land sehr unterschiedlich ist können wir hier nicht näher auf jedes Land eingehen. Wir können nur als Beispiel aufführen welche Behördengänge z.B. in Schweden für uns zu machen waren.
Tipp: Die schwedischen Formalitäten!
Wenn man in Schweden ankommt sollte man als erstes beim Skatteverket (Finanzamt) die Personennummer und ID- Kort beantragen da diese viele Vorgänge wie z.B. Girokonto eröffenen, Telefon, TV anmelden usw. leichtert und vereinfacht. Wenn Kinder bei der Auswanderung dabei sind sollte man diese umgehend bei der Schule anmelden und Kindergeld beantragen. Als nächstes sollte man sich bei der Försäkringskassan (Versorgungkasse) wegen der Krankenversicherung anmelden. Zwischendurch kann man sein Fahrzeug zur Einfuhr bei Transportstyrelsen (Straßenverkehrsamt) anmelden. Sollte dann der Bescheid von Transportstyrelsen vorliegen kann man das Fahrzeug, bei älteren wiegen lassen, und bei der Bilprovning (TÜV) vorführen. Als letzte Formalität haben wir bei der Deutschen Botschaft in Stockholm unsere schwedische Adresse im Reisepass eintragen lassen.
Vorgänge wie z.B. das Aufenthaltsrecht beantragen sind mittlerweile weggefallen.
Tipp!
Oben das war nur eine kleine Auflistung der Behördengänge in Schweden. Die ganzen anstehenden Formalitäten die bei einer Auswanderung nach Schweden auf einen zu kommen haben wir ausführlich auf der Seite „Die Formalitäten“ zusammengefasst.
auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Thema wie man sich bei der Arbeitssuche im neuen Land verhalten sollte und was einen dabei alles, speziell auch in Schweden erwarten kann.